Vom Traditionsbetrieb zur Landwirtschaft der Zukunft

Wir sind ein kleiner Hof am Weiler Schneebergerhof im
Donnersbergkreis in der Pfalz. Hier bauen wir Gemüse an und legen dabei besonders viel Wert auf nachhaltigen Anbau und Klimaverträglichkeit.

Nachhaltiger Anbau von Obst und Gemüse ist bei uns nicht nur ein Prinzip, sondern die Basis unseres Denkens. Unsere Methodiken verbinden Tradition mit Innovation, gesunden Menschenverstand mit den Kniffs und Tricks, die unsere erfahrenen Landwirtinnen und Landwirte mitbringen.

Für eine lebenswerte Zukunft: Wo wollen wir hin?

Gemeinsam möchten wir die Welt verändern. Das bedeutet für uns: Wir achten die Natur, möchten natürliche Gegebenheiten verbessern und eine faire und soziale Landwirtschaft gestalten. Damit stellen wir uns klar gegen Großkonzerne und sogenannte "Global Players". Denn diese machen es den kleinen Höfen schwer, am Markt zu bestehen und konkurrenzfähige Produkte vertreiben zu können. Es sind aber genau diese Produkte, die wir dir anbieten möchten: qualitativ hochwertige Lebensmittel, morgens noch auf dem Acker, mittags schon bei dir zuhause. Mit dem Geschmack von richtig.

Hand in Hand in eine lebenswerte Zukunft

Ganzheitlich wirtschaften bedeutet aber auch, dass wir nicht nur an die ökologische Nachhaltigkeit denken, sondern auch soziale Aspekte nicht vernachlässigen.
Überschüssiges Gemüse werden wir daher an Schulen und Kitas sowie an die Tafeln der Region spenden. Für unsere Mitarbeiter:innen sind faire Löhne eine Selbstverständlichkeit.
Perspektivisch möchten wir aber auch unserem Bildungsauftrag für eine lebenswerte Zukunft nachkommen. Daher planen wir den Bau eines Zentrums des Lernens am Schneebergerhof für Groß und Klein:

Kindergartenkinder und Schüler:innen sollen hier Zugang zum eigenen Gemüseanbau erhalten: Wo wächst Gemüse? Was muss man bei der Pflege beachten? Was lebt in der Erde? Und wie kann ich mich gesund ernähren?

Aber auch Erwachsene sind willkommen, um von unserer Erfahrung bei der regenerativen Landwirtschaft zu profitieren und innovative Ansätze für eine klimafreundliche Landwirtschaft kennenzulernen.

Landwirtschaft neu denken: Woher kommen wir?

Das Leben ist kein Ponyhof und ein Bauernhof kein Zuckerschlecken. Das hat Matthias schon früh gelernt. Matthias wuchs auf dem Schneebergerhof auf. Der Weiler liegt in der Gemeinde Gerbach in der Pfalz. Gerade mal 21 Häuser stehen hier dicht gedrängt.
Früher waren diese 21 Häuser wie das Zentrum der Welt – hier fand sich alles, was es brauchte: eine Volksschule, eine Dorfkneipe, ein Tante Emma-Laden mit Poststelle. Die Menschen hier waren Selbstversorger. Sie bauten ihr Gemüse hinter dem Haus auf dem Acker an. Daneben standen die Kühe auf der Weide und die Schweine im Stall und die Hühner pickten ihre Körner auf dem Hof.
Der kleine Matthias half seinen Eltern schon früh beim Anbau und bei der Versorgung der Tiere. Tag ein, Tag aus, vor der Schule in den Stall, nach der Schule aufs Feld.

Mit Windenergie zur Nachhaltigkeitswende

Heute kennt man Matthias als Energiewendepionier. Als Mitgründer von juwi hat er die Windenergie in Deutschland groß gemacht. Sein erstes Windrad hat er auf den Feldern hinter seinem Heimathof gebaut.

2017 hat Matthias den Hof geerbt. Der Schneebergerhof war da bereits Gegenstand des Wandels geworden. Die kleine Infrastruktur hatte sich aufgelöst. Die junge Generation hatte es in die Städte gezogen. Der Supermarkt hatte den eigenen Gemüseanbau verdrängt.

Das war für Matthias ein Zeichen: Die Energiewende hatte er vorangetrieben, doch es braucht mehr. Nachhaltigkeit muss sich auf all unsere Lebensbereiche ausweiten. Seit 2018 baute er daher ein kleines, aber erfahrenes Team von Landwirt:innen und Handwerker:innen am Schneebergerhof 14 auf. Das Ziel: Den landwirtschaftlichen Traditionsbetrieb für die Zukunft aufzustellen: nachhaltig, ehrlich, greifbar. Mit den Werten unserer Großeltern verfeinert um
Innovationen, die uns heute das Leben erleichtern können: für eine enkeltaugliche Zukunft.

Darum werden wir jetzt nachhaltig in der Landwirtschaft

96 % der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland wird konventionell bewirtschaftet. Das hat verheerende Folgen für unsere Umwelt. Der Einsatz von Pestiziden und Monokulturen gefährden die Biodiversität. Global gesehen sterben jeden Tag 150 Tier- und Pflanzenarten aus. Dazu trägt auch unsere Landwirtschaft bei.
Dabei ist es gar nicht so schwierig, mit wenigen Maßnahmen den Gemüse-, Obst- und Ackerbau nachhaltiger zu gestalten. Der Anbau von Mischkulturen macht die Bienen froh, Ackerbegrenzungen aus Blumen oder Beerensträuchern lässt den Hof summen und brummen und die Bewässerung mit gesammeltem Regenwasser schützt unsere Trinkwasserreserven.

Und noch einen großen Vorteil hat die Bewirtschaftung eines kleinen Hofes. Dort können wir wieder lernen, uns mit der Natur verbunden zu fühlen. Dort können wir verstehen lernen, was unser Körper braucht und aus welchen Lebensmitteln wir das ziehen können.

Hast du mal eine frisch geerntete Möhre gegessen? Die Erde an der Hose abgerieben und einfach abgebissen? Das geht im Supermarkt nicht. Und wenn auf deinem Teller die Erbsen und
Möhrchen-Mischung aus der Dose liegt, dann ist die Natur nicht mehr erkennbar.

Dieses Gefühl von „richtig“ wollen wir wieder greifbar machen.

In den Medien kannst du heute häufig über "Zivilisationskrankheiten“ lesen. Neben dem schiefen Rücken vom am Schreibtisch sitzen, betrifft das auch viele Krankheiten des Verdauungssystems
wie Adipositas oder Diabetes. Lass uns daher gemeinsam wieder mehr Gesundheit
auf unsere Teller bringen.